Fernbusinfos

Mit ADAC und Deutsche Post DHL starten ab Anfang November 2013 zwei große Anbieter bei den neuen Fernbuslinien in Deutschland. Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) reagiert mit Verwunderung und großer Verärgerung auf diese Nachricht. Nach der Meldung der Deutschen Bahn, sich in Zukunft lieber um ihr Kerngeschäft Schiene zu kümmern, sollte auch die Post lieber Briefe als Menschen befördern!

Der bereits auf dem Markt befindliche Anbieter MeinFernbus kritisiert den Einstieg des teilstaatlichen Postkonzerns im Zusammenschluss mit dem ADAC. Die Überschüsse aus dem Briefmonopol werden damit wohl quersubventioniert. Nach der Deutschen Bahn mit dem Tochterunternehmen Berlin Linien Bus GmbH (BLB) taucht als Konkurrenzkandidat nun ein zweiter staatlicher Konzern auf.

Das Interesse am Busgeschäft ist bei dem Bonner Unternehmen zurückgekehrt. Bereits in den 70er-Jahren hatte die Deutsche Post die sogenannten „Kraftpost“–Busse nach und nach an das Staatsunternehmen Deutsche Bahn zurückgegeben. Die Postreform 1995 beendete endgültig die Ära der gelben Busse in Deutschland. Mit dem starken und erfahrenen Partner ADAC plant man eine preisgünstige, komfortable und sichere Mobilitätsvariante.

Der Kooperation Deutsche Post und ADAC, jeweils zu 50 Prozent, müssen allerdings die Kartellbehörden noch zustimmen. Fünf Städteverbindungen sind zunächst geplant. Die Verbindungen Köln-Bonn-Frankfurt/Main-Stuttgart-München, Bremen-Hamburg-Berlin, Köln-Dortmund-Hannover-Berlin, Berlin-Leipzig-Dresden und Frankfurt/Main-Nürnberg-München starten Ende des Jahres. Weitere 30 Fernbusverbindungen folgen bis zum Frühjahr 2014.

Die rund 4000 mittelständischen Busunternehmer in Deutschland fordern mehr Unterstützung vom Staat. Attraktive Busbahnhöfe in zentraler und vernetzter Lage zum öffentlichen Nahverkehr stehen auf der Wunschliste ganz oben. Den Zuwachs innerdeutschen Fernbuslinien sieht man nicht als Konkurrenz zur Bahn sondern als zusätzliches und attraktives Angebot für den Kunden.